Bereich für
Patient:innen

Gut vorbereitet auf die Anästhesie

Je besser die Patient:innen informiert sind, desto angenehmer und sicherer wird ihr Aufenthalt im Spital und in der Tagesklinik (bei ambulanten Eingriffen).

Verhaltensregeln vor der Anästhesie

Viele unnötige Zwischenfälle können verhindert werden, wenn folgende Verhaltensregeln beachtet werden:

  • Die Nüchternzeit gilt für alle Anästhesiearten.
    Es ist wichtig, dass Ihr Magen vor der Narkose möglichst leer ist. Deshalb dürfen Sie eine gewisse Zeit vor dem Eingriff nichts mehr essen oder trinken. So verringert sich das Risiko, dass es während der Narkose zu Erbrechen kommt und Mageninhalt in die Lunge gelangt (Aspiration) – was gefährlich sein kann. Eine Aspiration von Mageninhalt in die Lunge kann zu einer schweren, lebensbedrohlichen Schädigung der Lunge mit Lungenentzündung führen.
  • So dürfen bis 2 Stunden vor Beginn der Anästhesie klare Flüssigkeiten, auch gezuckert, wie Tee, Kaffee (mit wenig Milch) und Wasser getrunken werden. Wichtig ist, dass die Flüssigkeit kein Fett, keine Proteine und keine festen Anteile enthält (beispielweise keine Milch (auch keine pflanzliche), keine Joghurtdrinks, keine Proteindrinks, keine Suppen).
  • Bis 6 Stunden vor der Anästhesie, in der Regel bis um Mitternacht vor dem geplanten Eingriff, darf man feste Nahrung zu sich nehmen.
  • Eigene Medikamente am Morgen des Operationstages nach Absprache mit der Anästhesieärzt:in einnehmen. Speziell zu besprechen sind Medikamente zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), zur Blutverdünnung und Medikamente für Herz und Blutdruck speziell bei Einnahme mehrerer Substanzen.
  • Lose Zahnteile (Zahnprothesen), künstliche Haarteile (Perücken) sowie andere Prothesen auf der Krankenstation bzw. in der Tagesklinik lassen. Ausnahmen: Nach Rücksprache mit der Anästhesieärzt:in können Zahnteilprothesen belassen werden, um das Restgebiss zu schützen.
  • Am Tag des Eingriffs nicht mehr rauchen.
  • Kein Make-up und kein vollständig deckender Nagellack.
  • Uhren und abnehmbare Schmuckstücke (Ohrringe, Fingerringe, Halsketten, Piercings) zuhause oder auf der Krankenstation bzw. in der Tagesklinik lassen.
  • Kontaktlinsen sollten im OP oder Untersuchungsraum nicht getragen werden. Brillen sind bei starker Fehlsichtigkeit jedoch sinnvoll.
  • Bei sehr starker Schwerhörigkeit können Hörgeräte zur Verständigung in den OP mitgenommen werden. Die Absprache mit der Anästhesieärzt:in ist empfehlenswert.

Voruntersuchung - Eignung für eine Anästhesie

Vor einem Eingriff werden Patient:innen befragt, untersucht und für die geplante Anästhesie beurteilt und vorbereitet.

Für diese Voruntersuchung gibt es verschiedene Abläufe.

In der Regel werden die Patient:innen einige Tage oder Wochen vor dem Eingriff in die ambulante Anästhesiesprechstunde aufgeboten. Beim Spitaleintritt am Vorabend erfolgt der Besuch durch die Anästhesieärzt:in meistens am Vorabend, gelegentlich bei sehr kleinen tageschirurgischen Eingriffen und bei Notfalleingriffen erst kurz vor der Operation. Gelegentlich wird das Anästhesiegespräch telemedizinisch (Anästhesiesprechstunde über Telefon oder Videocall) geführt.

Das Ziel der Voruntersuchung ist es, den Gesundheitszustand zu beurteilen und gemeinsam die geeignete Anästhesiemethode festzulegen. Zur Beurteilung sind möglicherweise noch weitere Untersuchungen notwendig, die teilweise bei der Hausärzt:in vorgängig durchgeführt werden können oder im Spital vorgenommen werden. Gelegentlich stellt sich heraus, dass eine Krankheit vor einem Eingriff zuerst besser oder anders behandelt werden muss – die Sicherheit geht dann vor.

Am Vorabend und/oder am Eingriffstag erhalten Patient:innen auf Wunsch beruhigende und angstlösende Medikamente. Diese Medikamente werden noch auf der Station bzw. der Tagesklinik eingenommen. Bei ambulanten Eingriffen wird nach Möglichkeit darauf verzichtet.

Betreuung unmittelbar nach der Operation

Nach Abschluss der Anästhesie werden die Patient:innen in der Regel in einen Aufwachraum gebracht, der sich im oder in unmittelbarer Nähe des Operationstraktes befindet. Speziell ausgebildetes Pflegefachpersonal sorgt für die Überwachung der Vitalorgane und des Bewusstseins, die Behandlung von Schmerzen, Unwohlsein, Erbrechen, Harnverhaltung und für die Korrektur der wichtigsten Organsysteme.

Die Dauer des Aufenthaltes im Aufwachraum richtet sich nach der Grösse des Eingriffes, nach Begleiterkrankungen und aktuellem Gesundheitszustand.

Bei schweren Vorerkrankungen und / oder nach ausgedehnten Operationen können Patient:innen auf die Intermediate Care Station (IMC) oder  Intensivstation (IPS) verlegt werden.

Sollte es notwendig sein, wird der Schlaf und die künstliche Beatmung bis zur Stabilisierung der lebenswichtigen Funktionen verlängert.