Ein Delir ist eine vorübergehende Verwirrtheit, die nach einer Anästhesie und Operation auftreten kann. Betroffene sind plötzlich desorientiert, haben Schwierigkeiten, klar zu denken oder erleben Halluzinationen. Diese Zustände können Stunden bis Tage andauern und schwanken oft im Tagesverlauf.
Wer ist besonders gefährdet?
Ein Delir kann in jedem Alter auftreten, ist jedoch bei älteren und vulnerablen Menschen häufiger. Besonders gefährdet sind Personen:
- über 65 Jahre
- mit vorbestehenden Gedächtnisproblemen oder Demenz
- mit schweren Erkrankungen oder mehreren Gesundheitsproblemen
- die viele Medikamente einnehmen
- mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen
- die bereits bei früheren Behandlungen ein Delir hatten
Welche Anzeichen gibt es?
Ein Delir kann sich unterschiedlich äussern:
- Unruhe und Verwirrtheit: Betroffene sind aufgeregt, sprechen wirr oder erkennen ihre Umgebung nicht.
- Schläfrigkeit und Teilnahmslosigkeit: Betroffene wirken apathisch, reagieren kaum und schlafen viel.
- Wechsel zwischen beiden Zuständen: Manche wechseln zwischen Unruhe und Schläfrigkeit.
- Weitere Anzeichen können Halluzinationen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Desorientierung sein.
Warum ist ein Delir ernst zu nehmen?
Ein Delir ist nicht nur für die Patient:innen und Angehörigen belastend, sondern kann auch ernsthafte Folgen haben:
- verlängerter Krankenhausaufenthalt
- erhöhtes Risiko für Komplikationen
- langfristige Gedächtnisprobleme
- erhöhte Sterblichkeit
Was kann vorbeugend getan werden?
Es gibt Massnahmen, um das Risiko eines Delirs zu verringern:
- Gute Vorbereitung: Vor der Operation werden Risikofaktoren besprochen.
- Vermeidung bestimmter Medikamente: Medikamente, die ein Delir begünstigen können, werden möglichst vermieden.
- Förderung von Orientierung: Uhr, Kalender und Gespräche helfen, sich zurechtzufinden.
- Frühzeitige Mobilisierung: Schnelles Aufstehen und Bewegung nach der Operation.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Ernährung: Um den Körper zu stärken.
- Förderung von Schlaf: Ruhige Umgebung und Schlafhilfen wie Augenmasken oder Ohrstöpsel.
Was können Angehörige tun?
Angehörige spielen eine wichtige Rolle:
- Anwesenheit: Bekannte Gesichter geben Sicherheit.
- Gespräche: Regelmässige Gespräche helfen bei der Orientierung.
- Mitbringen persönlicher Gegenstände: Fotos oder vertraute Gegenstände können beruhigen.
Wenn Sie Fragen oder Bedenken haben, sprechen Sie bitte das medizinische Personal an.